Historische Romane unterhalten und bilden zugleich. Hier eine Liste der zehn besten historischen Romane, die ich gelesen habe – chronologisch sortiert nach der Epoche, in der sie spielen:
Imperium - Der Roman ist Auftakt zu einem Dreiteiler (Imperium, Dictator, Titan) von Robert Harris über das Leben von Cicero, der ein Zeitgenosse von Julius Caesar war. Brilliant geschrieben mit interessanten Einblicken in das politische Leben der späten römischen Republik.
Augustus - Das Leben des Adoptivsohns Julius Caesars - Octavian. Interessanter Schreibstil, da nicht ein Ich-Erzähler zum Zuge kommt, sondern diverse Protagonisten die Geschichte aus ihrem jeweiligen Blickwinkel erzählen. Teilweise hat man Einblick in den Schriftwechsel beteiligter Personen. Es entsteht ein authentisches Bild der Zeit, jedoch leidet der Lesefluss unter dem ständigen Wechsel der Erzählperson. Dennoch meiner Meinung nach eines der besten Bücher über die Zeit nach den Iden des März.
Das zweite Königreich - Wilhelm der Eroberer fällt in England ein. 1066 besigen die Normannen besiegen bei Hasting die Engländer. In diesem Handlungsrahmen wird das Leben eines Ritters erzählt, der sämtliche Höhen und Tiefen durchläuft. Sympathisch geschrieben mit spannenden Wendungen.
Die Bruecke von Alcántara - Die Geschichte der Reconquista aus Sicht der Mauren. Die christlichen Ritter erobern die iberische Halbinsel zurück und zerstören dabei ein Paradis. Interessant insbesondere, da im Mittelalter der Islam die fortgeschrittene und liberalere Religion war. Wer mehr über die urspünge des modernen Spaniens wissen möchte, sollte diesen Roman unbedingt lesen.
Tod und Teufel - Während der Kölner Dom in den Himmel wächst, spielt sich ein mittelalterlischer Krimi ab, der ein fulminates Bild der Zeit gibt. Es geht um Macht, Sünde und Sühne. Sehr spannend und unterhaltsam geschrieben.
Narrentum - Der Auftakt zu einem bildgewaltigen Dreiteiler (Nattenrum, Gottesstreiter, Lux perpetua). Die Handlung spielt im Schlesien und zur Zeit der Hussitenkriege im 15ten Jahrhundert. Humorvoll und spannend geschrieben. In einige Episoden keimt etwas Fantasie bzw. Magie auf, weshalb steng genommen dieser Romen eher dem Genre "Fantasy" zugeordnet werden. Die historischen Handlungen sind jedoch authentisch und Lesespaß ist garantiert.
Der Chirurg Napoleons - Der Leibarzt Napoleons berichtet über den französichen Kaiser aus nächster Nähe. Nicht frei von Kritik und ohne großen Pathos, dennoch mit Ehrfurcht vor dem großen Korsen.
Krieg und Frieden - Das epochale Werk von Tolstoi, für das man sich Zeit nehmen sollte. Erstmals veröffentlicht 1867 in einem Umfang von 1.225 Seiten ist eine Pflichtlektüre, die Spaß macht. Behandelt wird der Einfall Napoleons in Russland 1812. Ein authentischer Bericht aus der Zeit der napoleonischen Kriege. Ein Fest von einem Buch.
Stadt der Diebe - Eine russische Freundschauf per Zufall in den Wirren der Zeiten Weltkrieges. Humorvoll und erschreckend realistisch zugleich. Lesenwert auf jeden Fall.
USA Literatur
In der us-amerikanischen Literatur scheint meistens die Sonne. Das Wetter ist wahrscheinlich die Quelle des amerikanischen Optimismus. Zugleich handeln die Romane oftmals vom Scheitern – dem großen Gegenpol des amerikanischen Traums.
In keiner Literatur begegnen sich Horror und Humor auf zu engen Raum. Auf der einen Seite ist man geschockt von der Grausamkeit und auf der nächsten bricht man in Gelächter aus. Dieses einmalige Wechselspiel und der makabere Humor macht meines Erachtens nach die russische Literatur aus.
Lieblingsautor: Michail Bulgakow Empfehlungen: Der Meister und Margarita
Frankreich
Französische Literatur ist meines Erachtens nach im Kern traurig, was etwas verwundert, da die Franzosen genussvolle Menschen sind und in einem wunderschönen Land leben.
Englische Literatur ist primär unterhaltend. Manche Autoren produzieren direkt einen Serie von Historischen Romanen, die sich aber mehr oder mindern ähneln. Robert Harris Werke sind meines Erachtens jedoch besonders gut recherchiert und spannend geschrieben.
Deutsche Literatur hat etwas Strenges oder handelt von dem Widerstand gegen diese Strenge. Gern hält sie dem Leser einen Spiegel vor (Der Untertan von Heinrich Mann aus dem Jahre 1914).
